Vorstellung/Test – Pirelli Angel GT 2

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Der einzige neue Tourensportreifen dieses Jahr wurde jetzt in Sizilien vorgestellt, der Pirelli Angel GT 2.
Der Angel GT 2 tritt nun das schwere Erbe an den immer noch sehr guten Angel GT zu ersetzen.

Was ihn sehr interessant macht ist, das er in allen wichtigen Größen „normaler“ Motorräder geliefert wird, aber auch in den Dimensionen die für die R 1200 GS (und 1250) fertig vulkanisiert wird.
Und für mich wichtig, das die verstärkte Versione (A-Version) für die K 1600 – Modelle der jetzt auch am Markt verfügbar sein soll und ich noch auf meiner K 1600 GT auf jeden Fall einen gesonderten Test unterziehen werde.

Aber als erstes ein paar technische Details zum Angel GT 2.
Pirelli betont die bei Tourensportreifen geforderten Eigenschaften wie Nassgrip (werde ich auf eigener Maschine noch nachtesten) und die für alle Fahrer wichtigen Features wie Handling, Komfort, Verträglichkeit mit allen modernen Assistenzsystemen und gleichbleibende Fahreigenschaften über die komplette Lebensdauer des Reifens.

Pirelli sagt das die heutigen Silica-Mischungen für Tourensportreifen perfekt sind und mehr als genug Haftung bringen und baut daher beim Vorderrad komplett auf diese Mischung. Beim hinteren Reifen geht Pirelli einen anderen Weg wie die Marktteilnehmer und setzt hier in den Seiten auf Silica und in der Mitte (ein ca. 45mm breiter Streifen) auf eine auf einen höheren Anteil an Russ in der Mischung für höhere Verschleißfestigkeit. Für schnelles gleichmäßiges aufwärmen des Reifens setzt Pirelli hinten auch auf die Cap and Base Technologie bei der die harte Mischung in den Flanken die weichere Mischung unterfüttert.

Beim Profildesign hat Pirelli den Angel GT 2 bewusst auch auf leises abrollen und Komfort optimiert. Dafür sorgen die beiden parallelen Profilrillen in der Mitte die für ein „abschneiden“ der Geräusche verantwortlich sind. Die nach außen breiter werdenden Profilrillen sorgen für gute Ableitung des Wassers und für guten mechanischen Grip.

Beim Aufbau erreicht Pirelli mehr Komfort durch eine Wicklung des Stahlgürtels der von der Mitte nach außen immer enger wird.
Die „enge“ Wicklung sorgt in den Flanken für die so wichtige Stabilität und in der Reifenmitte für mehr Komfort und Geschmeidigkeit. Dies sorgt für einen im Vergleich zum Vorgänger um einen 2-3,5% größeren Latsch (Reifenauflagefläche auf der Straße).

Jetzt aber fahren:

Zum Test bereit stand der Angel GT 2 für mich auch auf zwei „meiner“ Referenzmaschinen aus anderen Tests, 1. der BMW S 1000 XR und als 2. meiner Referenz für Enduros, der R 1250 GS die ich ja unter anderem im Januar 2019 ja noch beim Reifentest der Enduroreifen gefahren bin:
http://www.bmw-motorrad-portal.de/enduroreifentest-2019-conti-bridgestone-michelin/

Mal wieder einen neuen Reifen angefahren habe ich auf S 1000 XR.

Hier in Sizilien sind die Ecken enger und oft mit vielen Schlaglöchern gespickt.
Aber zum angewöhnen erstmal eine kurze Autobahnetappe um dem Ätna näher zu kommen. Schon auf diesen ersten Metern zeigt der GT 2 ein sehr geschmeidiges und komfortables abrollen. Und in den ersten Wechselkurven den Ätna hoch eine Handlichkeit die auf dem Niveau vom Conti RoadAttack 3 liegen dürfte. Nicht nur aus der Mittellage lässt er sich sehr leicht einlenken auch beim weiteren rein legen in die Kurve bleibt die Kraft und das Vertrauen gleich.

Als nächstes war dann die R 1250 R dran:

Uui, wenn man von der XR mit dem breiten Lenker auf die R umsteigt dann fühlt sie sich auf den ersten Metern sogar „schwerer“ an als die XR, aber das liegt nur am schmaleren Lenker. Auch hier vermittelt der Angel GT 2 sofort das Vertrauen, das man Hinterrad von Salvatore Pennisi (Leiter Reifenentwicklung von Pirelli) angenehm Gas gebend dran bleiben kann.

Immer wieder überrascht mich welch „Waffe“ so eine R 1250 RT ist. Sieht dick und unhandlich aus, ist aber genau das Gegenteil. Hier noch unterstützt durch die Reifen.

Nach dem Mittagessen hat mir Salvatore dann doch noch seine R 1250 GS zum fahren gegeben. Ich wollte doch noch unbedingt den versprochenen Akustikkomfort (oder einfach die nicht zu hörenden Reifen) auf der R-GS kontrollieren. Geil, nicht zu hören. Und in den ersten Kurven zeigt er ein Handling welches mindestens auf dem eines RoadAttack 3 oder Road 5 Trail liegen dürfte. Hier nutzte ich die Wenden bei den Fahrten für die Fotos zum Test der Bremseigenschaften. Jeweils vor dem Wenden wird mit einem Finger die R-GS auf das Vorderrad gezogen. Sicher und mit viel Grip steht die R 1250 GS innerhalb weniger Meter. Die GS lupft dabei nur leicht das Hinterrad und zeigt das nicht mehr „drin“ ist.
Der neue Pirelli Angel GT 2 ist so gut gelungen, das er den vom gleichen Konzern angekündigten Metzeler M7RR Enduro (der nach bestätigter Aussage von Salvatore dieses Jahr auf jeden Fall nicht mehr kommen wird) für die R-GS gar nicht notwendig erscheint.
Eins steht nach den Fahrten, besonders auf meinen Referenz Motorrädern jetzt schon fest, das Conti RoadAttack 3 und der Michelin Road 5 wieder einen mindestens genauso guten Pirelli als Mitstreiter haben. Für meine K 1600 GT dürfte der Vergleich mit dem Dunlop Roadsmart 3 (der aus meiner Sicht noch beste Reifen für die Dicke) wohl der interessanteste werden. Da werde ich in kürze mehr zu sagen können. Und für die normalen Mopeds hat Pirelli einen mehr als würdigen Nachfolger für den Angel GT, der genau in den wichtigsten Eigenschaften weiter entwickelt wurde.

Die Vorstellung habe ich natürlich für wichtige Gespräche/Meinungs/Erfahrungsaustausch z. B. hier mit Salvatore Penessi genutzt:

Und hier hat Obelix wohl einen seiner Hinkelsteine stehen lassen:

Dieses und noch mehr Detail und Fahrbilder von der Vorstellung des Pirelli Angel GT 2 habe ich hier:
http://www.bmw-motorrad-bilder.de/mb/thumbnails.php?album=219

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